Die Musikerin, Bloggerin und Afrikawissenschaftlerin Melane beschreibt sich selbst als „Rapperin mit Migrationsvordergrund“. Die 34-jährige Künstlerin aus Köln hat bereits im Alter von sieben Jahren ihr Interesse für Musik entdeckt. Damals hatte sie zwar noch nicht das Ziel, später einmal Musikerin zu werden, jedoch hat sie sich unbewusst eine perfekte Grundlage dafür geschaffen. Bis zum 15. Lebensjahr sang sie unter anderem im Kinderchor, ging auf eine Musikschule in Essen und sang für Freund:innen und Bekannte, die ebenfalls musizierten, im Hintergrund. Als Melane dann im Alter von 18 Jahren entschied, nach Köln zu ziehen, begann sie dort in Clubs zu singen. Auf eine bestimmte Musikrichtung fokussierte sie sich dabei nicht, sondern sammelte einfach ihre Erfahrungen. Nach einiger Zeit laugte sie das Nachtleben aus, doch sie empfand es dennoch als eine wertvolle Erfahrung in ihrem Leben.
Sie fing eine Ausbildung an, konnte sich aber nie zu 100% auf diese konzentrieren. Sie ging an die Universität und versuchte es beruflich erst einmal mit einer „traditionellen“ Karriere, doch Musik war immer präsent in ihrem Leben. Im Jahr 2020 beschloss sie dann, eine professionelle musikalische Karriere einzuschlagen. Sie wurde Teil einer Jazz-Band, nahm ein Album auf und ging auch mit der Band auf Tour. 2020 erschien mit „Ubuntu“ ihre erste richtige Solo-Single, und mittlerweile macht die Künstlerin unabhängig von Bandmitgliedern in ihren Songs das, was sie will.
Das Wort ubuntu, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „Ich bin, weil wir sind“, schwirrte schon lange in ihrem Kopf herum, bevor sie sich dazu verleitet gefühlt hat, es in ihre Musik mit einzubeziehen. „Ubuntu“ hat viel mit einer inneren Reise zu tun, die die 34-jährige durchlaufen ist, als sie bei ihrer Familie in Kongo war „Als ich dann da war hab‘ ich endlich das Gefühl gehabt: ‚Jetzt hast du nicht nur die eine Seite. Jetzt fühlst du dich kompletter. Da kommst du her, und das ist auch ein Teil von dir.‘“. Songs, die sie zum Beispiel auf Lingala, der Nationalsprache von Kongo, Englisch oder Französisch macht, handeln unter anderem von Themen wie Liebe oder Zusammenhalt.
Andere Lieder, wie ihr 2020 erschienener Song „Einzelfall“, hat sie bewusst auf Deutsch geschrieben, da sie auf bestimmte Missstände aufmerksam machen will, und so ihre Welt und ihr Leben in der deutschen Gesellschaft widerspiegeln kann. Ihre Rapsongs, sowie die Inhalte, die darin angesprochen werden, sind also explizit für das deutsche Publikum gedacht. In „Einzelfall“ kritisiert sie das deutsche Justizsystem und dessen Umgang mit rechten Straftaten. Sie will damit, wie in ihrem Song „Zitiere meine Mutter“, aussagen: „Deutschland, du bist manchmal scheiße“.
Melane ist eine Künstlerin, die sehr viel Herz in ihre Arbeit steckt. Egal was sie macht, für sie muss ein Mehrwert und eine Message dahinterstecken, und so kommt das bei ihren Fans auch rüber. Sie integriert nicht nur verschiedene Sprachen, sondern auch verschiedene Genres in ihren Songs: von Afro Soul, Afro Pop bis hin zu hartem Rap ist vieles dabei.
Viele musikalische Vorbilder hatte Melane als sie aufwuchs nicht, jedoch fand sie es großartig, als unter anderem Tic Tac Toe oder die Spice Girls in der Musikszene aufgetaucht sind. Seitdem hat sich für Frauen und Schwarze Frauen einiges in der Musikwelt verändert. In weißen Künstlerinnen war es für sie schwieriger, ein Vorbild zu sehen, da sie sich nicht mit ihnen identifizieren konnte. Dafür zollte sie aber vor allem ihrer Mutter immer großen Respekt und sah zu ihr auf.
Umso besser, dass Melane nun selbst ein Vorbild für kleine Mädchen und junge Frauen ist und darüber hinaus Menschen mit ihrer Musik erreichen kann. Sowohl für feelgood Vibes als auch für Texte, die einen zum Nachdenken anregen, ist die Musik der Künstlerin die richtige. Sie überzeugt stets mit Realness, Herz und innerer sowie äußerer Schönheit. Checkt sie unbedingt aus!