Melymel

„La Mama del Rap“ – ein Titel, den sich die Künstlerin Melymel aus der Dominikanischen Republik innerhalb kürzester Zeit verdiente, gilt sie doch seit Veröffentlichung ihrer ersten Single „Fresa“ (2005) nicht nur als erste weibliche Rapperin in ihrer Heimat, sondern auch als wahre Ausnahmeerscheinung und Multitalent.

Heute gehört Melymel zu den bekanntesten und angesehensten Künstler*innen innerhalb der lateinamerikanischen Musiklandschaft und macht spätestens seit ihrem Signing bei EMPIRE Records im Jahre 2017 auch international als erfolgreichster musikalischer Export der Dominikanischen Republik von sich reden. Mit ihrer genreübergreifenden Musik, ihren Rap- und Gesangsskills, die sie mal auf Spanisch, auf Englisch oder auch auf Kreolisch unter Beweis stellt, wird Melymel aka La Melmelada (dt. „die Marmelade) nicht ohne Grund als zukunftsweisende Rapperin bzw. Musikerin Lateinamerikas gehandelt.

Geboren 1988 als Melony Redondo in Santo Domingo wurde Melymel schon früh durch die Musik von Künstler*innen wie u.a. Lauryn Hill oder 2Pac, aber auch durch die traditionelleren Klänge ihrer Heimat wie Salsa, Bachata oder Merengue inspiriert und beeinflusst. Mit zwölf Jahren schreibt sie ihre ersten Verse und beginnt schließlich zu freestylen, was ihr Ende der 1990er schließlich ihre ersten Auftritte an der Seite von Rappern wie Lo Correcto, 809 oder Nipo einbrachte. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich Melymel weiter und stand bald – als einzige weibliche Rapperin – zusammen mit internationalen Stars wie N.O.R.E. oder Violadores del Verso auf den großen Bühnen ihres Heimatland.

Im Jahr 2007 veröffentlichte sie schließlich ihr erstes Mixtape „Sensación Melmelada“, welches nicht nur in der Dominikanischen Republik begeistert aufgenommen wurde, sondern auch in Chile, Kolumbien und sogar in New York. Aufgrund ihrer krassen Arbeitsmoral und ihres Könnens entwickelte sich die zu diesem Zeitpunkt noch recht junge Künstlerin schnell zu einer anerkannten und respektieren Akteur*in innerhalb der „HipHop Dominicano“-Szene neben Größen wie Lapiz Conciente, DKano, Vakero, El Derecho und Poeta Callejero.

Mit ihren folgenden Veröffentlichungen, wie ihrem Debütalbum „Homónimo“ im Jahre 2012, der Platte „Eva del Rap“ (2014) sowie „Untese“ (2015) und ihrem jüngsten Album „Dragon Queen“ (2018), welches über Empire Records erschien, hat Melymel im Laufe der Jahre entscheidend zur wachsenden Präsenz lateinamerikanischer Musik im globalen Mainstream beigetragen. Mal ganz abgesehen davon, dass sich Melymel seit Jahren mit ihrer Selbstdarstellung als selbstbewusste „Boss Lady“ und von ihren mehrheitlich männlichen Kollegen respektierte Rapperin für Female Empowerment in ihrer Heimat stark macht.

Sei es als Sängerin, Rapperin, Produzentin, Komponistin oder Schauspielerin – 2014 gewann sie u.a. einen Award als „Beste Schauspielerin“ für ihre Hauptrolle im Film „Locas y Atrapadas“ -, Melymel ist eine Queen, deren Potenzial schier unerschöpflich scheint und deren Portrait in unserer „365 Female* MCs“-Reihe längst überfällig war.