Now Reading
Moozlie

Moozlie

Schaut man auf YouTube in die Kommentarspalten unter den Videos der südafrikanischen Künstlerin Moozlie, so findet man nicht selten Kommentare wie „To be honest, I questioned your skills when you first started in rapping. I see you have really worked on your craft and I can say you did well. You have improved so much.“

Was auf den ersten Blick ein Lob sein soll, behält trotzdem einen faden Beigeschmack. Gerade in einer männerdominierten Szene wie in Südafrika schwingt allzu oft ein anderer Subtext mit: Nämlich, dass eine Frau wie Nomuzi Mabena aka Moozlie, die ihre Karriere 2012 als VJ bei MTV Base startete, nicht das Zeug zur Rapperin hätte. Spätestens nach erfolgreichem Release ihres Mixtapes „Versus“ in 2018 sowie den Alben „Victory“ (2018) und „Spirit Of An OG“ (2020), sollte Moozlie jedoch so langsam sämtliche Kritiker:innen von sich und ihrem Können überzeugt haben. Die 29-Jährige ließ es sich dennoch nicht nehmen, an eben jene Hater mit ihrer Single „I’m a star“ (2020) einen musikalischen Gruß zu schicken:

Give a fuck if you don’t approve
I ain’t really got a thing to prove
I’m big news, I’m front page
I’m self made, I’m self paid
I go fetch you just sit
You’s a small dog and I’m that bitch, yeah
Young queen and repping ben city
I got the whole East bumping that victory“

Moozlie in „I’m a star

Wenngleich Moozlies Karriere als Moderatorin im Fernsehen startete – zunächst bei MTV Base, später dann bei VUZU und Channel O Africa – war Musik immer ihre große Leidenschaft. Logisch, dass diese nicht lange unentdeckt blieb: 2014 wird sie Teil von Cashtime Life Records und nimmt ihre ersten Songs sowie Featureparts auf, unter anderem auf der Single „Mbongo Zaka“ der Rapperin Rouges oder zusammen mit KiD X auf „Se7en“.

Nach nur zwei Jahren verlässt Moozlie ihr altes Label, um ihr eigenes unter dem Namen Nomuzi Mabena Music zu gründen. Musikalische Leidenschaft hin oder her, vor allem ist Moozlie nämlich eine knallharte Businessfrau, die weiß, was sie will:

Once you start understanding that music is not just a passion, but also a business you start wanting to make music that will resonate with people commercially so you can book shows and make money […] if I’m investing so much time, money and effort into something, of course, I want it to be a success.“

See Also

Quelle: Okayafrica.

2017 veröffentlicht sie ihr Debüt-Mixtape „Versus“ mit den Singleauskopplungen „Recipe“, „Getting Cash“ und „Bum Bum“ featuring Gemini Major. Schnell wird deutlich, wofür Moozlie als Künstlerin steht: Sei es mit ihren Texten, ihren Moves oder ihrer Kleidung, female Empowerment und sexuelle Selbstbestimmung werden bei ihr ganz groß geschrieben. Bereits im September 2018 folgt ihr Debütalbum „Victory“ mit der Leadsingle „Vatel“ featuring KiD X sowie dem absoluten Ohrwurm-Hit „S’funukwazi“. Dabei fällt vor allem die musikalische Bandbreite an unterschiedlichen Sounds und Genres auf, derer sich Moozlie in ihrer Musik bedient. Es wird sich künftig noch abzeichnen, ob es sich dabei einfach nur um künstlerische Experimentierfreude handelt oder ob Moozlie doch noch auf der Suche nach ihrem eigenen Sound ist.
Ihr jüngstes Album „Spirit Of An OG“ erschien im Dezember 2020 und stellt eine Art Hommage an den 1990er Jahre-HipHop-Sound à la Notorius B.I.G. und LL Cool J dar, mit dem Moozlie selbst aufgewachsen ist: „Young queen with a spirit of an OG“, rappt sie selbstbewusst in „LaLaLa„.

Bei einer Vielzahl der Tracks auf der Platte wirkt der Versuch, diesen Old School-Sound mit moderenen Ansätzen zu kreuzen, leider etwas erzwungen. Dafür bleibt ein Banger wie „Asibasabi“ feat. 25K umso krasser im Kopf hängen. Gönnt euch!

View Comments (0)

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Scroll To Top