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Mrs. Nina Chartier

Mrs. Nina Chartier

„Ihr werdet nicht glauben, was mir passiert ist.“ Mit diesen Worten begann das Comeback von Nina Menke in der Daily Soap „Berlin Tag & Nacht“. Ihre Figur, die Rapperin Sabrina Ostrowski, hatte die Sendung verlassen, um sich in Duisburg ihrer Musikkarriere zu widmen.

Wie nah Realität und Wirklichkeit beisammen liegen können, zeigt eine weitere Kunstfigur der BTN-Darstellerin: Der Grund für Nina Menkes Ausscheiden war nämlich wirklich der Fokus auf ihre Musikkarriere. Als Mrs. Nina Chartier will die 28-jährige Duisburgerin einen bleibenden Eindruck in der deutschen Rapszene hinterlassen.

Mit Musik kam Nina Menke schon früh in Kontakt. Sie sang vier Jahre im Schulchor und schrieb ihre ersten Texte mit 13 Jahren. Dabei wurde sie unter anderem von Eko Fresh beeinflusst, dessen Debüt „Ich bin jung und brauche das Geld“ ihre erste gekaufte Rap-CD war. Auch vor ihrer Karriere als Laiendarstellerin bei „Berlin Tag & Nacht“ war sie schon in der Rapszene aktiv. Ihr Name ist eine Mischung aus dem deutschen Wort „Quartier“ („Weil ich in meiner Stadt die einzige Rapperin bin“) und dem Markennamen Cartier („Weil ich meinen Stil und meine Eleganz mit einbringe“). In den Jahren 2014 und 2015 trat Mrs. Nina Chartier bei Rap am Mittwoch auf, ebenfalls 2015 veröffentlichte sie ihre EP „Chartier is the Limit“. Durch die wurde das Berliner Label Keine Faxen auf sie aufmerksam und nahm sie unter Vertrag. Über Keine Faxen veröffentlichte die Duisburgerin 2016 dann auch ihr erstes Album, „Trittschall“.

Musikalisch zeigt sich die „einzige Duisburger Rapperin“ vielseitig. Ob aggressive Battle-Auftritte bei RaM oder gefühlvolle Autotune-Mukke à la Loredana oder Juju: Mrs. Nina Chartier scheint fast jede Disziplin des Rap zu beherrschen. Was sie mit ihrer Musik erreichen möchte, erzählt Nina Menke im Interview mit Backspin: „Ich möchte Menschen bewegen, aber auch aufmerksam machen auf Dinge, die so vielleicht in der Öffentlichkeit nicht angesprochen werden.“ Auch deshalb veröffentlichte sie ihre Single „Verloren“ mit dem Rapper Mazon, in der das Duo die Mediennutzung junger Menschen reflektiert und ein kraftvolles Statement für die Aufnahme Geflüchteter setzt.

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Auch mit ihrer Rolle als Frau in der Rapszene setzt sich Mrs. Nina Chartier auseinander. „Für mich bedeutet Rap nicht ‚Schwanzvergleich‘, ‚Wer hat den krasseren Rücken‘, ‚Wer das teuerste Auto‘ und ‚Wer die meisten Bitches‘. Nein! Rap ist eine Bewegung. Rap bedeutet Toleranz und Zusammenhalt, nur hat die neue Generation das hart fehlinterpretiert. In meinen Augen sind Intoleranz und Hass mittlerweile feste Bestandteile der Szene geworden, und genau dem stell‘ ich mich entgegen.“

Wegen der Corona-Krise pausiert die Duisburgerin derzeit die Arbeiten an ihrem neuen Album. Sobald die Krise überwunden ist, will Mrs. Nina Chartier allerdings mit Hochdruck an einem neuen Release arbeiten. Dessen Texte sind dann hoffentlich besser geschrieben als die meisten ihrer „Berlin Tag & Nacht“-Dialoge.

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