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MUÑEKI77A

MUÑEKI77A

Müsste man Naomi Preizler mit einem Wort beschreiben, so wäre es mit großer Sicherheit: Kontraste. Fast schon wie ein roter Faden zieht sich das Spiel mit eben diesen und den vermeintlichen Grenzen dazwischen durch das Leben und die Karriere der Argentinierin mit deutscher Familienbiografie.

Während Preizler einst ihre Karriere als Model startete und über die Jahre international die Laufstege der Modewelt erobert hat, macht sie in jüngster Zeit unter ihrem Künstlerinnennamen MUÑEKI77A auf sich aufmerksam. Allein dieser ist von Widersprüchen geprägt und stellt eine Wortkombination aus „muñekita“ und „muñequilla“ (zu deutsch „kleine Puppe“/„Püppchen“) dar. Generell arbeitet sich das Multitalent in ihrer Kunst an vielerlei Dichotomien sowie gesellschaftlichen Normen und Etiketten ab, versucht deren Grenzen aufzubrechen und neu auszuloten. Man muss bewusst „in ihrer Kunst“ schreiben: Neben dem Modeln absolvierte sie nämlich ihr Studium an verschiedenen New Yorker Kunstschulen und ist malerisch tätig. Mal ganz abgesehen davon, dass sie seit 2016 als Musikerin aktiv ist. Hier experimentiert sie vor allem gerne und unerschrocken mit den verschiedensten Genres. Elemente aus Punk, Reggaeton, Techno, Pop, Metal und Rap finden alle in ihren Songs statt – gerne auch einmal gleichzeitig. Das führt dann, wie in ihrer neusten Single „Muero En Verano“, dazu, dass man visuell den Eindruck bekommt, Teil eines Horrorfilms zu sein, während einen auditiv Hyperpop-Klänge beschallen.

Heute gehört Naomi Preizler aka MUÑEKI77A mit ihrem Stil und ihrer Ästhetik zu den wichtigsten Stimmen einer neuen Generation junger Frauen in Lateinamerika und darüberhinaus, die mit ihrer Kunst progressiv gegen Vorurteile gegenüber FLINTA*s angehen und starke, empowernde Botschaften vermitteln wollen. Spannend ist dabei vor allem Preizlers Entwicklungsprozess: So liegen zwischen der ersten Single „The New Face“ (2016), dem Banger „Fama de Puta“ (2018), der EP „Fina & Lady“ (2019), der Trap-Core-Single „MUÑEKI77A“ (2020) oder der Electro-Metal-Nummer „miss sunshine“ (2021) nicht nur ein paar Jahre, sondern vor allem auch zahlreiche künstlerische Veränderungen, Weiterentwicklungen und eben: Kontraste!

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Und wer sagt oder bestimmt denn, dass diese nicht gut miteinander funktionieren? MUÑEKI77As Ruf und ihr Erfolg sprechen jedenfalls für die Künstlerin und ihr Schaffen. Immerhin teilte sie sich in der Vergangenheit schon die Bühne mit Stars wie Dua Lipa, Zara Larsson, Bad Bunny oder Pussy Riot und wurde von der Marke Converse zum Gesicht der globalen „Women Who Inspire“-Kampagne im Jahr 2019 ausgewählt.

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