Die Nicki Minaj aus dem Nahen Osten, wie sie oftmals genannt wird, hätte nie gedacht, dass sie ihre Leidenschaft in eine Karriere verwandeln kann. Et voilá – sie hat es vollbracht!
Geboren und aufgewachsen in Dubai, begeistert sich N1yah vor allem durch Videos und Shows auf MTV für HipHop. Sozialisiert wird sie durch die Musik von Lauryn Hill, DMX, Missy Elliot oder 50 Cent. Den Startschuss für die ersten Schritte am Mic gibt jedoch ihre jüngere Schwester. Gemeinsam feilen sie an Texten und Tracks, doch nur N1yah versucht auch professionell als Rapperin durchzustarten. In Dubai nimmt sie an mehreren Battles teil und lädt ihre ersten Rapversuche auf Soundcloud hoch. An der Universität nimmt ihre Karriere dann Fahrt auf. In verschiedenen Kursen kann sie an Gesang, Tanz und Schauspiel feilen, wird selbstbewusster und knüpft Kontakte zur lokalen DJ- und Producer Szene.
Mittlerweile steht sie bei der Entertainment Plattform VVIP unter Vertrag. Dort veröffentlicht sie ihren aktuellen Track „Queen Of The South“ – inklusive hollywoodeskem Video. Der Vergleich mit Nicki Minaj kommt tatsächlich nicht von ungefähr. Beide sind überzeugte Feministinnen, die sich für Gleichberechtigung und eine Abkehr von normativen geschlechtlichen Kategorien einsetzen. So manche stilistische Catchphrase könnte glatt ein Sample sein. Aber N1yah ist kein Imitat – sie hat ihren eigenen Stil. Irgendwo zwischen sphärischem Gesang, roughen Freestyles oder mit Autotune Einsatz auf Synthesizern zeigt die junge Frau mit libanesischen Wurzeln bereits seit Jahren was sie kann.
Für N1yah ist Rap nicht nur Selbstzweck oder Mittel zum Erfolg – sie will mehr. Wohlwissend, dass bisher fast allen rappenden Frauen* aus dem Nahen Osten der internationale Erfolg verwehrt geblieben ist, musste die junge Künstlerin kämpfen, damit ihre Familie die Berufswünsche akzeptiert. Eine Rap-Karriere ist hart. Eine Rap-Karriere als Frau* ist gleichwohl härter. Eine Rap-Karriere als Frau* aus dem Nahen Osten setzt dem nochmal eine die Krone auf. Doch genau das ist Ziel. N1yah will den Nahen Osten auch in puncto HipHop auf die Karte bringen und noch mehr Frauen* aus dem arabischen Raum inspirieren, es ihr gleich zu tun.