„The Queens Speech“ – die EP, die Natasha Muz im März 2020 veröffentlicht, demonstriert eindeutig ihre Rolle im Zim HipHop, wie der spezielle Rap-Stil in Simbabwe genannt wird. Sie kenne ganz einfach keine andere Rapperin, die besser als sie wäre. Und viele Fans in dem ostafrikanischen Land stimmen ihr zu.
Erste Aufmerksamkeit wird ihr 2017 mit ihrem Feature-Part auf dem Track „Chamupupuri“ von Sage The Flame zuteil. Mit „Handisi Tsaga“ gelingt ihr ein Jahr später endgültig der Durchbruch. Der Song ist in Zimbabwe wochenlang auf Platz Eins und einer der am meisten gespielten Tracks der Zim HipHop Radio-Stationen. Kein Wunder, vor allem die Hook des kraftvollen Songs ist ein echter Ohrwurm.
Es folgt die Auszeichnung als Best Female Rap Artist bei den Changamire Hip Hop Awards und dazu die Möglichkeit, bei der bekannten Changamire Festival Tour zu performen. Dort liefert Natasha Muz eine extrem energetische Performance, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte, wenn man mal die Gelegenheit bekommen sollte die MC live zu erleben. 2020 gab es weitere Nominierungen für „The Queens Speech“ als bestes Album, Best Freestyle, Best Performance Art und Peoples Choice.
Ihren Erfolg erklärt sie selbst in einem Radio-Interview vor allem durch ihren unbedingten Fokus: „I‘m that woman, that is more dedicated on her music than anything else. I keep the focus! If it‘s music, there is no play play in it. This is something that I‘m passionate about.“ Die 1997 geborene Natasha Muromba, wie ihr bürgerlicher Name lautet, ist jedoch nicht nur eine äußerst talentierte Rapperin. Auch Genres wie R&B oder Dancehall bedient sie mit Leichtigkeit – und sogar Singen liegt ihr, wie sie auf dem Song „Zvenharo“ beweist. Musikerinnen, die sie inspirieren sind beispielsweise Alicia Keys, Jennifer Lopez, Nadia Nakai („she’s one oft he best“) – und natürlich Nicki Minaj.
In ihren Songs bedient sie sich sowohl der englischen Sprache als auch dem Ndebele-Dialekt, deren gleichnamiger Volksgruppe sie entstammt. So auch in ihrem Musikvideo zu „Ghetto“, das auf den staubigen Straßen ihrer Geburtsstadt Chitungwiza gedreht wurde. Es zeigt das alltägliche Leben dort: Von Kindern, die auf der Straße spielen, und Frauen, die für Wasser anstehen, bis zu klassischen Rap-Insignien wie dem obligatorischen Mercedes und einer vielköpfigen Crew, die ihre Zim HipHop Queen feiern.