Plötzlich war sie da. Die Rapperin Noel aus Berlin-Schöneberg wurde vor knapp einem Jahr auf diversen Kanälen in zahlreiche Timelines gespült. Ordentliche Drill-Beats, lässiger Style, eine tiefe, eindringliche Stimme und natürlich immer mit der Gang unterwegs, demonstriert Noel in alter Berliner Manier mühelos, wie der Hase läuft im Kiez.
Deutschrap ist ein Game und ich spiele einfach mit – Uno Uno
„Deine Bitch“ – Noel
(…) Wenn jetzt jeder rappen kann / kann ich das doch safe
Auch ich leb‘ Berlin-Leben / rolle Grünes in mein Pape
Meine Freunde real / deine Freunde fake.“
Was sie auf „Deine Bitch“ rappt, mag inhaltlich nicht unbedingt das Innovativste sein, das Rapdeutschland gerade zu bieten hat. Dennoch gehen Noels Nonchalance, ihre Coolness und einfach der Vibe von „in Berlin mit meinen Freunden am Block chillen und den Traum leben“ einfach richtig gut ins Ohr und sind extrem catchy. Schon mit elf schrieb sie ihre ersten Texte, etwa für ihren Vater Vartan Bassil, der übrigens Mitglied der Flying Steps ist. Von wegen: HipHop in den Venen und so.
„Will nicht anders leben, wenn ich ehrlich bin“, rappt sie auf dem Banger „Aktien“, und wer kann es ihr verdenken? Noel bleibt dabei authentisch und veröffentlichte mittlerweile einige weitere Videos wie den Ohrwurm „Faded“ auf einem Beat von Ex-Broke-Boy Sam Salam oder eben „Aktien“ vom 2Life-Entertainment-Mann Endzone.
Auch ihre anderen Videos orientieren sich klar am Hoodlife – kiffen, trinken, mit Freunden hängen, halt – sie sprechen eine klare gemeinsame Bildsprache. Kein Wunder: Eigentlich sieht sich die 19-Jährige selbst eher als Videografin denn als Musikerin: An irgendwelchen Videos muss man ja das Cutten üben. Wir hoffen trotzdem, dass sie genau so weitermacht. Bei dieser steilen Entwicklungskurve, ihrer eindringlichen Stimme und Verbindungen dank 2Live-Entertainment kann aus der jungen Rapperin durchaus eine große Hausnummer werden. Auch außerhalb des Berliner Untergrund-Kosmos.