Beyoncé, Megan Thee Stallion, Lizzo oder Monaleo? Die Musikszene von Houston Texas wimmelt nur so von female Superstars oder Künstler:innen auf dem Weg dorthin. Eine davon ist OMB Bloodbath.
1993 in eben Houston geboren, fängt OMB Bloodbath bereits im Kindergarten an eigene Gedichte zu verfassen, mit neun Jahren nimmt sie ihren ersten Song auf. Von Houstons vibrierender Underground-Szene lässt sie sich in jungen Jahren schnell inspirieren und beschließt, Teil davon zu werden.
Houston is a real out-the-trunk type of city“
OMB Bloodbath, Houstonia
Out of the trunk bedeutet, CDs aus dem Kofferraum zu verkaufen. Einen Kofferraum hat sie zwar noch nicht – doch der Pausenhof tut es auch. Zum Üben rappt sie über die Instrumentals von Drake, The Fugees oder Ashanti, produziert erste Freestyle-Videos und kann so eine lokale Fanbase aufbauen. 2016 nimmt die Texanerin an der #SoGoneChallenge teil, in der R&B-Star Monica Fans auffordert eigene Verse über das Instrumental ihres Songs „So Gone“ zu schreiben. Der „So Gone Freestyle“ gemeinsam mit Rapper Cal Wayne geht viral und die junge Künstlerin erhält Aufmerksamkeit über die Stadtgrenzen hinaus.
Spätestens mit der ersten Veröffentlichung „SHOOTSTON“ gilt OMB Bloodbath als Geheimtipp. Sogar Missy Elliott feiert die dichten und entspannten Flows, gespickt mit messerscharfen Metaphern und Anspielungen. Wenig später klopfen die Labels an. OMB unterschreibt bei Interscope sowie LVRN und verzeichnet von nun Millionen an Klick- und Streamingzahlen für ihre Veröffentlichungen. Besonders erfolgreich sind die Kooperationen mit weiteren Teilen der Houston-Connection. So etwa „Dropout“ mit Maxo Kream oder die gemeinsam mit Chase B und KenTheMen veröffentlichte Single „For Me“.
Yeah, I’m from Houston Texas, you know what I’m saying, Third Ward. It’s one of the more tough, rough around the edges parts of the city.“
OMB Bloodbath, Sniffers
OMB Bloodbath wächst in Houstons Bezirk Third Ward auf, wo die Verhältnisse der Straße die Lebenswelt prägen. Gewalt auf der einen, solidarische Gemeinschaften auf der anderen Seite. 2012 muss die Newcomerin wegen Einbruchdelikten für zwei Jahre in Haft. 2020 wird sie aufgrund vorgeworfener Gang-Aktivitäten verhaftet und verhört. Gleichzeitig organisiert sie jährlich das Food-Festival „Everybody Eats“ für Kinder und ihre Familien und engagiert sich in der Nachbarschafts- und Bildungsarbeit.
Knapp ein Jahr nach dem Polizeimord an George Floyd erscheint mit „Don’t Do It“ eine eindringliche Hommage an ihn sowie die gemeinsame Geburtsstadt. Auch George Floyd wächst in Houston auf, ebenfalls in dem Bezirk Third Ward und in direkter Nachbarschaft. OMB und Floyd kennen sich gut, die Beziehung scheint fast familiär. Deshalb schockt OMB der Mord an George Floyd auf vielerlei Ebenen. Rassistische Polizeigewalt ist für viele People of Colour nach wie vor brutaler Normalzustand.
„He was just a very warm-hearted, nurturing dude. Anybody who was young and coming up, doing something with their lives, he made it a purpose to give them encouragement“
OMB Bloodbath, Billboard
Die wenigsten Texte kommen ohne Erläuterungen zu ihrem Namen aus. Dieser hier ebenfalls nicht. OMB steht für „only my brothers“, Bloodbath steht für das Zitat „Don’t do it, bloodbath, don’t do it“, das ein mittlerweile verstorbener Freund im Spaß zu ihr sagte und an die Komödie „Malibu’s Most Wanted“ anspielt.
OMB Bloodbath – dieser Name ist nicht nur sehr einprägend, er steht für emotionalen und roughen Rap und Gesang direkt aus dem Herzen heraus.