Die senegalesische HipHop-Szene gehört zu den vielseitigsten und aufregendsten des afrikanischen Kontinents und hat so viele spannende Rapperinnen* hervorgebracht, dass diese eigentlich ihr eigenes „365 Female* MCs“ verdient hätten. Eine von ihnen ist OMG aka Oumy Gueye, die aus der Hafenstadt Bargny im Westen des Landes stammt. Das erste Mal in Erscheinung trat sie 2010 als Featuregast auf einem Song von Never Die 53. 2012 unterschrieb sie ihren Vertrag bei DD Records, einem senegalesischen HipHop-Label, in deren „Saturday Freestyle“-Reihe sie auch regelmäßig auf YouTube zu erleben ist. Ihre erste Single „Hey Girl“ wurde 2013 zum lokalen Hit und kam noch mit einem deutlich von amerikanischem R&B geprägten Sound daher. Bereits ein Jahr später lieferte die Künstlerin mit dem Song „Dak’Art“ den Titelsong zur Biennale de Dakar. OMG sollte in den Folgejahren mit den verschiedensten Musikstilen experimentieren. Auf Tracks wie „Senegal“ dominieren westafrikanische Klänge und OMG wird ihrem selbstgewählten Titel als „World Music Artist“ gerecht. Darüber hinaus glänzt die inzwischen in Médina lebende Künstlerin, die Beyoncé, Mariah Carey und Celine Dion als ihre Einflüsse nennt, vor allem in ihren technisch komplexen Rapsongs, die gern auch mal Ausflüge ins Trappige machen. Spätestens, wenn sich OMG mit ihrer Rap-Kollegin Mamy Victory die Booth teilt, ist alles vorbei: Die zum Teil recht aggressiven Tracks ihrer Collabo-EP „FEEM (Femmes Engagées et Entreprenantes en Musique)“ sind eine wahre Skill-Explosion und lassen jede*n Hater*in unmittelbar verstummen. Ihre letzte Solo-EP „Zik de fam“ erschien 2017, im selben Jahr wurde sie als beste Künstlerin mit einem „Galsen Hip Hop Award“ ausgezeichnet. Wer „Senerap“ bisher noch nicht auf dem Schirm hat: Die Musik von OMG ist der perfekte Einstieg in diese spannende Szene. Dazu versteht sich die talentierte MC als Sprachrohr für andere Frauen*. Bitte fangirlt und -boyt also, was das Zeug hält!
OMG
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