Priya Ragu ist zweifelsohne eine der heißesten Newcomer:innen des Jahres 2021 und bringt mit ihrem eigenen Genre „Raguwavy“ erfrischend-neue Sounds, von der die Musikwelt nicht wusste, dass sie sie braucht.
Die Schweizer Künstlerin mit tamilischen Wurzeln wächst in einer strengen Familie auf für die Musik zwar eine große Rolle spielt, die aber einer Musikkarriere nichts abgewinnen kann. Ihre Eltern möchten, dass Priya einen „anständigen Beruf“ erlernt und einen tamilischen Mann heiratet – der Traum vieler diasporischer Eltern aus Sri Lanka, die in den 1980ern vor dem Bürgerkrieg flohen. Zunächst arbeitet Priya auch auf dieses Ziel hin: sie arbeitet bei Swiss Air als technische Einkäuferin und verdient gutes Geld. Doch sie merkt, dass sie dieser Beruf sie nicht erfüllt und sie der Traum von einer Musikkarriere nicht loslässt.
So kündigt sie mit 30 ihren Job, geht nach New York und versucht dort ihren Sound zu finden. Mithilfe ihres Bruder Japhna Gold, mit dem Priya zusammen musiziert, arbeiten sie an den ersten Songs und so entsteht unter anderem ihre Debüt-Single „Good Love 2.0“, die 2020 erscheint und von der Liebesgeschichte ihrer Eltern inspiriert ist. Dieser Song bringt ihr direkt große Erfolge ein. Er wird auf sämtlichen Radiosendern wie Radio 1, 1XTRA und BBC Asian Network gespielt und wird schnell zu einer der besten Debüt-Singles des Jahres 2020. Fortan bekommt Priya mehrere Plattenverträge angeboten und entscheidet sich schließlich für Warner Music UK.
Es folgen weitere Singles wie „Chicken Lemon Rice“ auf der Priya ihre Rap-Skills unter Beweis stellt und ihre tamilischen Wurzeln zelebriert. Daraus entsteht ein einzigartiger Sound, der das Beste aus Pop, R&B und elektronischer Musik zusammenbringt. „’Chicken Lemon Rice’ zelebriert Einheit und Vielfalt. Es feiert all die wunderbaren Kulturen auf der Welt. Die Welt ist nicht Schwarz und Weiß, sie ist bunt. Wir können zusammenfinden und dabei trotzdem wir selbst bleiben, während wir unterschiedliche Traditionen hochleben lassen und dabei voneinander lernen“, so die Künstlerin selbst im Interview mit Warner Music.
In Vorbereitung auf ihr Album-Release bringt sie die Single „Kamali“ raus, die von der Geschichte der gleichnamigen Skaterin aus Indien inspiriert ist. Kamali, die in ärmlichen Verhältnissen im Süden Indiens aufwächst, entdeckt eher per Zufall das Skaten für sich. Während ihre Mutter und Großmutter zuhause bleiben mussten bis sie verheiratet wurden, verbringt Kamali ihre Freizeit draußen auf der Skaterampe und setzt sich so dem traditionellen Rollenverständnis entgegen. Am Anfang der Single ist ein tamilisches Sample aus der Doku verarbeitet, die Kamalis Leben beleuchtet, und auch im Refrain singt Priya Ragu auf Tamil. Auch wer die Sprache nicht versteht, wird von den eingängigen Beats und Melodien sofort in den Bann gezogen.
Mit „damnshestamil“ kommt im September 2021 ihr Debüt-Album unter Warner Records UK raus, das nicht nur die vorher veröffentlichten Singles enthält, sondern weitere Songs, die den „Raguwavy“-Kosmos komplementieren. Sie spielt auf dem renommierten Montreux Jazz Festival und ist als Gesicht diverser Modelinien, -magazinen und -kampagnen zu sehen, beispielsweise für Harrods, Vogue oder ZOO Magazine. Sie geht mit ihrer Band auf Europatournee und hätte als Voract für die Europatermine der Band Jungle spielen sollen, die aber wegen Corona verschoben wurde.
Zum Abschluss dieses erfolgreichen Jahres wird sie auf die Longliste der „The Sound of 2022“ der BBC gewählt, neben weiteren großartigen Artists wie PinkPantheress, ENNY oder Tems. Auch wenn wir das oft über unsere Künstlerinnen* sagen – von Priya Ragu werden wir in Zukunft noch einiges hören und man darf gespannt sein auf das, was noch kommen wird!