Klicks in Millionenhöhe und ein Erfolg in den türkischen Trendcharts nach dem anderen: Rozz Kalliope verzaubert ihre Hörer:innen mit tiefgründigem Witz und modernem Sound.
Der Erfolg der türkischen Künstlerin ist kein Zufall, sondern das Ergebnis langjähriger und leidenschaftlicher Arbeit. 1991 ist Rozz Kalliope, gebürtig als Gülşah İpek, in Deutschland zur Welt gekommen. Schon in der Grundschule begeistert sie sich für Gesang. Immer unterstützt von ihrer Familie, verfolgt sie den Willen, selbst Musik zu machen bis heute. Vom Musikstudium über die Zusammenarbeit mit verschiedenen Bands und Künstler:innen – die ausgefeilte Technik und Erfahrungen mit verschiedenen Musikrichtungen machen den Stil von Rozz Kalliope aus. Ob Techno, arabeske Stücke oder Popmusik: Die dreisprachige Musikerin ist stilistisch überall zu Hause.
Techno, Arabesque, Afrotrap liegt mir alles im Blut, es läuft wieder Stil von Acid Arab im Auto.“
„Benjamins 2″: „Techno arabesk afrotrap hepsi kanımda, Yine çalıyor arabada.“
Über Musikfernsehen wie MTV und VIVA Plus kommt Rozz Kalliope zum Rap, der sie durch ihre Jugend in Deutschland wie in der Türkei begleitet. Anfangs noch mit der Rap-Crew 258 Noise unterwegs, veröffentlicht sie 2017 ihren eigenen Song „Benjamins“ und kann damit erste Solo-Erfolge einsammeln. Während „Benjamins“ in deutscher Sprache erscheint, ist ihre nächste Auskopplung auf Türkisch. Mit „Junya Mafia“ erhöht Rozz Kalliope ihren Bekanntheitsgrad in der Türkei sowie darüber hinaus. Spätestens seit der Veröffentlichung von „Benjamins 2“ gelten ihre Tracks als must-hear. 2019 vollendet „Benjamins 3“ featuring Ece Seçkin die Trilogie, erreicht Klickzahlen in Millionenhöhe und markiert den Durchbruch der unermüdlichen Künstlerin. Nicht unschuldig daran ist sicherlich auch die bekannte Pop-Sängerin Ece Seçkin, mit der Rozz Kalliope den vorherigen Track „Benjamins 2“ neu einspielt hat.
Titelgebend für die drei namensgleichen Werke ist Benjamin Franklin, dessen Portrait auf den 100-US-Dollar-Noten gedruckt ist. Denn es geht um dieses eine Thema, welches uns alle mal mehr mal weniger ausgeprägt umtreibt: Geld.
MONEY DOLLAR, EUROS LILA, PESO ODER DINAR
„Benjamins“
WIR WOLLEN BENJAMINS JA JA
MONEY MONEY MONEY DOLLAR
CASH CASH CASH PARA“
Wer Türkisch kann oder sich die Mühe macht, die Texte zu übersetzen, wird Freude haben. Mit popkulturellen Verweisen auf die Simpsons oder Teletubbies zeigt die in den 90er-Jahren aufgewachsene Musikerin ihr rhetorisches Können, Inhalte zuzuspitzen und gleichzeitig zu brechen. Lyrisch ist das Werk von Rozz Kalliope so konkret und provokant wie metaphorisch und melancholisch. Diese stilistische Fusion schlägt sich auch im Sound nieder. Es finden sich Einflüsse von Afro-Beat und Trap, die treibend nach vorne gehen, genauso wie Tracks, die, inspiriert von Arabeske und R&B, elegische und sentimentale Klänge anschlagen.
In den letzten Monaten wurden mit „Değişmem“ und „Marjinal“ bereits zwei Songs samt Videos veröffentlicht. Ob dies als Zeichen für eine EP oder gar ein Album gedeutet werden kann, ist unklar. Doch das, was wir von Rozz Kalliope bislang zu hören bekommen haben, macht definitiv Lust auf mehr.