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Sho Madjozi

Sho Madjozi

August 2019 und die weltbekannte Musikplattform Colors hat mal wieder eine neue Performance ihrer Show hochgeladen: Dieses Mal ein Song mit dem zunächst verwirrenden Titel „John Cena“ – ihr wisst schon, dieser amerikanische WWE-Profi-Wrestler und Schauspieler – performt von einer südafrikanischen Künstlerin namens Sho Madjozi. Wer die Performance nicht kennt, gönnt sich diese 3,5 Minuten jetzt besser mal direkt. Was man dort zu sehen bekommt, ist die geballte Energie und Bühnenpräsenz von einer der besten Performerinnen Afrikas, wie man sie nur selten auf dem Bildschirm erleben darf.

Maya Christinah Xichavo Wegerif, so der gebürtige Name von Sho Madjozi, wird 1992 in einer Kleinstadt im Norden Südafrikas geboren und wächst nach der Scheidung ihrer Eltern vorwiegend bei ihrer Mutter auf. Während ihr Vater schwedischer Herkunft ist, kommt Maya vor allem durch ihre Mutter mit der Kultur und den Traditionen der Tsonga, einer südafrikanischen Ethnie, in Kontakt. Jahre später werden diese Einflüsse ihre Musik und Bühnenperformance/-präsenz als gefeierte Tsonga-Künstlerin auszeichnen. Doch bis dahin sollen noch ein paar Jahre vergehen…

Nach der Highschool verschlägt es Maya zunächst in die Staaten, nach Massachusetts, wo sie Kreatives Schreiben und Afrikanische Studien studiert. In dieser Zeit widmet sie sich mehr und mehr ihrer Leidenschaft fürs Texten und veröffentlicht zunächst noch unter dem Namen MayaThePoet ihre politischen sowie gesellschaftskritischen Gedichte. 

2016 kehrt Maya nach acht Jahren wieder zurück in ihre Heimat, zunächst noch mit dem Plan als Texterin für lokale Künstler:innen zu arbeiten, doch es kommt anders:
Nachdem der südafrikanische Rapper Okmalumkoolkat ein Snippet von der rappenden Maya auf Instagram sieht, lädt er sie zu sich ins Studio ein. Innerhalb von gerade einmal zehn Minuten recorden die beiden ihren Tsonga-Part für den Song „Tongue Foo Action“. Etwa zur selben Zeit ändert Maya auch ihren Künstlerinnennamen in Sho Madjozi und tritt fortan nur noch unter diesem in Erscheinung. Es folgen die Releases weiterer Singles mit Okmalumkoolkat wie „Ngiyashisa Bhe“ und der Banger „Gqi“, die Sho Madjozi endgültig in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit katapultieren.
Die südafrikanische Szene sowie ihre Fans lieben und feiern Sho Madjozi!

Als eine von wenigen Künstler:innen Südafrikas integriert Sho in ihren Performances zahlreiche Elemente der Tsonga-Kultur wie Xibelani (ein spezifischer Tanzstil der Tsonga) und macht diese im südafrikanischen Mainstream populär(er). Gleichzeitig vermischt sie musikalisch die verschiedensten afrikanischen Genres wie Afro-Beat, Gqom sowie Elemente aus dem HipHop und erschafft ihren ganz eigenen Sound – „Iyahhh“. Sho Madjozi ist mehr als stolz auf ihre Herkunft und das zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Schaffen: Mit ihrem unverwechselbaren Stil und ihren ikonischen Looks (in der Regel tritt sie mit regenbogenfarbenen Fulani-Zöpfen (Cornrows) oder traditionellem Xibelani-Rock auf) hat sich Sho Madjozi zu einer der wichtigsten Künstler:innen und Botschafter:innen in ihrer südafrikanischen Heimat entwickelt.

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Neben zahlreichen Singles und EPs veröffentlicht Sho 2018 ihr Debütalbum „Limpopo Champions League“ mit Hits wie „Huku“, „Kona“ oder „Wakanda Forever“ (feat. Ycee). Zudem teilt sie im gleichen Jahr auch die Bühne mit Stars wie Beyoncé, Usher, Ed Sheeran beim Global Citizen Festival oder mit lokalen Größen wie DJ Maphorisa, bekannt aus der Zusammenarbeit mit Moonchild Sanelly. Und auch 2019 nimmt der Erfolgskurs kein Ende: Als erste afrikanische Frau sahnt sie bei den BET Awards in der Kategorie „Best new international Artist“ ab und wird zudem bei den South African Music Awards (SAMA) als „Best Newcomer“ und „Female Artist“ ausgezeichnet. Forbes erklärt Sho Madjozi sogar zum „Entertainer of the year“. 2020 signt sie zudem als erste:r afrikanische:r Künstler:in beim US-Label Eric Records.

Sho Madjozi ist Fe:male Empowerment in gelebter Form und eine wahre Inspirationsquelle. Wie sie selber in ihrer Dankesrede bei den BET Awards 2019 bereits treffend zusammenfasst, ist ihre Geschichte der beste Beweis dafür, dass man aus dem letzten Dorf oder vergessenen Hinterland kommen darf – am Ende des Tages kann man trotzdem ein Superstar werden. Und das ist Sho Madjozi

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