Seit den Anfängen des Grime und UK Garage zu Beginn der 90er Jahre in Großbritannien hat sich der elektronisch geladene HipHop-Stil immer weiterentwickelt. Mit Artists wie Stormzy oder Little Simz scheint das Genre noch lange nicht aus der Zeit gefallen zu sein. Im Gegenteil – die Mucke wird gepumpt wie nie. Irgendwo in dieser Musik-Bubble lässt sich auch die Süd-Londonerin SHYGIRL treiben. Als Rapperin, Sängerin, Live-Artist und DJ Blane Muise fusioniert sie Industrial-Beats mit kinky Lyrik und mystischer Attitüde.
Ihre erste Single veröffentlichte sie 2016 mit „Want More“. Über einen elektronisch-brutalen Beat rappt sie im Staccato-Modus und katapultiert ihre Hörer*innen damit direkt in die düsteren Underground-Clubs Londons. Diese Assoziation hat ihren berechtigten Grund: SHYGIRL bringt als Live-Artist und DJ ihre Musik meistens im Club zur Welt und feilt ihre Skizzen im Studio aus, um sie der ganzen Welt zu offenbaren. 2018 folgte ihre Debüt-EP „Cruel Practice“ mit vier experimentellen Tracks, in denen sie eine empowernde Sexpositivity verbreitet. Vor allem im Song „Gush“ macht sie eine klare Ansage zu ihrer sexuellen Selbstbestimmtheit: „If I was feeling you before, I’m not feeling you today / Or any other day / In my feelings, that OK? – I don’t need you to say.” Als Teil und Mitbegründerin des Kollektivs Nuxxe veröffentliche SHYGIRL 2019 vier weitere Songs, von denen „UCKERS“ ein ganz besonderer Banger geworden ist.
SHYGIRLs Einflüsse sind deutlich aus ihrem Style herauszuhören. Künstler*innen wie Moloko, Faithless und Massive Attack sowie Grime und UK Garage von heute zählen zu ihren Inspirationsquellen. Dennoch bringt SHYGIRL einen sehr individuellen und experimentellen Sound hervor und glänzt als Rapperin mit Lines, die ihr so rasant von den Lippen gehen wie die driftende Karre im Video zu „BB“. Aus all ihren Songs lässt sich nur eine logische Konsequenz ziehen: Diese Frau live zu erleben muss ein ekstatischer Abriss sein.
Fantastic postThanks Again Cool