Zuerst Grüße an den Elefanten im Raum: Ja, mit Golfer und Ehebrecher Tiger Woods wollen wohl die wenigsten Menschen, die uns folgen, in einer Schublade landen. Nicht einmal für ein kleines Wortspiel. Aber gleich Entwarnung: Bei der US-amerikanischen Rapperin Tiger Goods handelt es sich wirklich nur um ein keckes Wortspiel, und das lässt man ihr gerne durchgehen.
Warum auch nicht als lesbische POC ein bisschen mit dem flirten, das Männer oft genug durchgewunken bekommen. Zum Glück hat die Künstlerin aus Cincinnati für jedes Klischee das passende Kontrastprogramm parat. Für sie schließt es sich nämlich nicht aus, in der absoluten Hitsingle „Mean Girls“ eine unterwürfige Vorliebe für gemeine Mädchen zu offenbaren, und trotzdem eine Hymne darüber zu schreiben, dass wir alle „deserving“ und „worthy“ sind. In „Reborn“ konzentriert sich auf die eigene mentale Gesundheit und springt aus der Depression in die Disko, und dann wechselt sie auch noch spielend zwischen blütensanftem Gesang und dem Droppen von relatable Lines.
Am umfangreichsten kann man diesen beschwingten Mix auf ihrer 2021er EP „Most Improved Award“ hören, den das queere Out-Magazin letztes Jahr schon als „Soundtrack to Hot Dyke Summer“ betitelte und der dieses Jahr vielleicht auch in Deutschland zur ersten Wahl für die Sommer-Playlist taugt. „Mean Girls“ tanzt auf jeden Fall bequem auf die Eine-Million-Plays-Marke bei Spotify zu, und jetzt alle: „Regina George, Regina George, I’m always yours!“