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Wa22ermann

Wa22ermann

Mit der Schreibweise ihres Künstlerinnennamens hat die Newcomerin Wa22ermann direkt zu Beginn ihrer Karriere dafür gesorgt, dass sie in den Suchmaschinen-Ergebnissen und auf den sozialen Netzwerken nicht nur gut auffindbar, sondern auch unverwechselbar ist. Dank ihres Sounds und Talents gelingt ihr das aber auch ganz ohne eigensinnige Schreibweisen, und das, obwohl es bisher erst zwei Singles von ihr zu hören gibt.

Allzu viel weiß die Öffentlichkeit noch nicht über die vielversprechende Newcomerin, lediglich ihre Herkunft aus Berlin-Kreuzberg dringt an den unterschiedlichsten Stellen immer wieder durch. Kein Wunder aber, dass es noch gar nicht so viel über Wa22ermann zu lesen gibt, immerhin veröffentlichte sie erst im Oktober 2021 ihre erste Single „Salsa“. Wie aus dem Nichts droppt der 808-getränkte Track auf den Streamingdiensten und präsentiert eine bis dato unbekannte Künstlerin, die mit Attitüde und Selbstbehauptung nicht gerade zurückhaltend umgeht. Feministische Punchlines ordnen sich zwischen Zeilen über ihr gesundes Ego an und erschaffen gemeinsam einen klassischen Representer-Track.

Ich bleibe ehrlich, vor allem zu mir selbst / Hater, die haten, sie haten sich selbst / Ich mache weiter das, was mir gefällt / Du bist wie Hanteln, weil du dich verstellst / Damit du komischen Pissern gefällst / Was für ’ne Welt, was für ’ne Welt, in der wir heute leben / Musst mich nicht mögen, ich mag auch nicht jeden / Hater und Pickel gehör‘n zu dem Leben / Ich lasse sie reden (Kleine Schwätzer).“

Wa22ermann – „Salsa“

Mit diesem beeindrucken Debüt kreiert Wa22ermann direkt ihren ersten Aufmerksamkeitsschub. Um die 100.000 Klicks verzeichnet die Single mittlerweile auf Spotify. Kurze Zeit nach „Salsa“ erscheint bereits der zweite Song: Mit „Graue Wolken“ macht die Newcomerin deutlich, dass es nicht so weitergehen wird, wie ihr Debüt erwarten ließ. Immer noch in Trap-Manier, aber diesmal mit deutlich kälterer und bedrückenderer Atmosphäre liefert Wa22ermann einen typischen Hood-Track über das Leben und die Gang in den Straßen Kreuzbergs:

Geh‘ zum Späti um die Ecke, ich hol‘ Luckys und ein‘ Wein / Bin am Chillen, such‘ nach Feuer, du suchst Streit / Keine Löcher in den Socken und kein Loch in unserm Magen (Gott sei Dank) / Trotzdem hab‘ ich keine Angst vor paar Narben.“

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Wa22ermann & Ello – „Graue Wolken“

Mit „Graue Wolken“ wirft Wa22ermann das Spotlight auf Berliner Straßen-Trap, womit in den letzten Jahren bereits Rapper wie Pashanim besonders erfolgreich waren. Kein Wunder also, dass die junge Künstlerin hier erneut in die genau richtige Kerbe schlägt. So baut sie sich gerade nicht nur in schnellem Tempo eine Fanbase auf, sondern erhält auch massig Unterstützung aus der Szene. Die Zusammenarbeit mit dem Producer Ello aus dem Kollektiv Bipolar, Instagram-Shoutouts von BHZ-Crewmember Longus Mongus oder ein Blick auf Wa22ermanns Social Media-Follower:innen verraten allesamt, dass sie mit ihren zwei Songs längst in der deutschen Rapszene angekommen ist.

Ob es der entspannte Berliner Hood-Vibe, die eindringliche Ehrlichkeit ihrer Ausstrahlung oder ihre Punchlines sind, die die Szene so überzeugen, lässt sich nicht sagen. Fakt  bleibt aber, dass Wa22ermann in kürzester Zeit ein ganzes Image kreiert hat, das auf positive Resonanzen stößt. Auf ihrem Instagram finden sich eine Menge Song-Skizzen sowie Story-Beiträge aus Studioräumen. Es scheint also, als warte da noch einiges mehr auf uns. Wer weiß? Vielleicht wird 2022 das Jahr des Wa22ermanns.

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