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Fenda

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Das Wort „Fenda“ bedeutet im Deutschen „Spalte“. In Belo Horizonte, der Hauptstadt der Region Minas Gerais in Brasilien, wohnt dem Begriff jedoch eine viel größere und vielschichtigere Bedeutung inne. Fenda steht hier für unterschiedliche Repräsentationen von Weiblichkeit und für neue musikalische Synergien aus Rap, Funk, Pop, Trap und Dancehall. Fenda ist die fünf Frau* starke Rap-Gruppe aus BH, die sich 2019 zusammengeschlossen hat, um die neue weibliche* Rap-Power der aufkommenden brasilianischen HipHop-Generation zu präsentieren und die neue Ära des intersektionellen Feminismuses zu proklamieren. Das all-female* Kollektiv setzt sich zusammen aus Laura Sette, Mayra Maia, Maria Izabel aka Iza Sabino, Paige und DJ Kingdom.

Laura Sette begann schon als Kind eigene Texte zu schreiben und teilt ihre Geschichten über den Hustle auf den Straßen gerne auf Rap-Beats, gepaart mit Funk- und Jazz-Flair. Mayra Maia ist eine Künstlerin, die mit 13 Jahren Schlagzeug- und Gesangsunterricht nahm und sich schon seit zehn Jahren mit Musik und Tanz beschäftigt. Maria Izabel aka Iza Sabino ist seit 2014 Teil der brasilianischen Rapszene und spittet zu jedem Beat, der zu ihrer Stimmung passt – egal ob Trap oder BoomBap. Sowohl in ihren Texten als auch in ihrem privaten Leben macht sich Iza für die LGBTQ-Bewegung von BIPOC stark. Paige ist eine Sängerin und Songwriterin, die mit ihrer zarten Stimme Pop- und 90s-R&B-Elemente verbindet. Neben Fenda arbeitet sie auch an ihrer Solokarriere und hat 2019 ihre Debüt-EP „Babygirl“ veröffentlicht. DJ Kingdom ist Fendas Sound-Herz und setzt die Klangkulisse aus BoomBap-, Dancehall-, R&B-, Afro- und alten Chill-Beats zusammen.

Im November 2019 feiern Fenda ihr Bühnendebüt auf dem Eröffnungsauftritt von Rapper Criolo auf dessen Tour Boca de Lobo und werden zum ersten Mal von einer großen Crowd wahrgenommen – und gefeiert. Mit ihrer Debüt-Single „Não Se Offenda“ („Nichts für ungut“) und dem dazugehörigen Musikvideo starten Fenda ins Jahr 2020. Ihre zweite Single „GIRLGANG“ folgt wenige Monate später zusammen mit der Veröffentlichung des Musikvideos, welches mit minimalistischen Bildern und schlichter Ästhetik glänzt und den Fokus auf die Stärken der einzelnen Künstlerinnen* legt. In ihrer letzten Auskopplung „Manda Foto de Agora“ („Send‘ mir jetzt ein Foto“) setzen sich die Rapperinnen* kritisch mit dem Dating-Verhalten im 21. Jahrhundert auseinander:

Bei ‚Manda Foto de Agora‘ geht es in Zeiten digitaler Zuneigung darum, sich gut und respektiert zu fühlen. Die Freiheit, Geschichten zu erzählen, in denen wir die Entscheidungsträger sein können, ist sehr wichtig. […] Im Allgemeinen werden solche Einstellungen von Frauen nicht erwartet, da die sexuelle Freiheit von Frauen immer noch tabu ist. Wir leben in einer Gesellschaft, die darauf besteht, unsere Wünsche und Begierden, ob sexuell oder nicht, zu unterdrücken und zu verurteilen.

DJ Kingdom (bei Jornaldorap.com)

Aufgrund der Einschränkungen durch die weltweite Pandemie entschieden sich Fenda für ein Collagen-Musikvideo zu diesem Song. Passend zum Titel und Thema des Liedes sind im Video daher private Fotos der Künstlerinnen zu sehen, versehen mit digitalen Elementen.  

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Wer noch mehr private Einblicke in die Arbeit, die Musik und die Gemeinschaft von Fenda erleben möchte, kann sich seit einigen Wochen auf ihrem YouTube-Channel eine Mini-Dokumentation über sie ansehen, die auf dem Sarará-Festival aufgenommen wurde.

Mit ihrer Musik schaffen Fenda speziell in der brasilianischen, aber auch generell in der südamerikanischen HipHop-Kultur mehr Sichtbarkeit für weibliche* MCs, DJs, Tänzerinnen und Künstlerinnen. Damit zwangsläufig zusammen hängen ein neues Bewusstsein für weibliches* Empowerment und für eine starke Schwesternschaft. Durch ihre unterschiedlichen Stärken ergänzen sich die fünf Künstlerinnen* perfekt und sind zu einer weiblichen* Rap-Formation zusammengewachsen, die wirklich für jedes geneigte Ohr etwas zu bieten hat.

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