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Splash

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Als „jüngste Rapperin Nigerias“ feiert die Presse Splash, als sie 2012 mit ihrer ersten Single „Ogini“ auf den Plan tritt. Derlei Superlative lassen sich natürlich schwer überprüfen. Ob es nun eine noch jüngere gibt oder nicht, Fakt bleibt: Diese hier ist fuckin‘ jung, und „she’s on fire.“

Ehrgeizig ist sie obendrein. Ihr erklärtes Ziel: nicht nur die beste weibliche MC Nigerias zu werden, sondern das Musikbusiness ihres Heimatlandes gleich ganz zu übernehmen.

Es kommt ein wenig anders. Wer sich heute auf Spurensuche begibt, findet mit einiger Mühe ihren Twitter-Account. „Crypto/stock investor“ führt Splash dort inzwischen als ihre Berufsbezeichnung, und „Expertin für E-Commerce“, zusammen mit diesen erklärenden Worten:

Gave music a break so I can chase money first rather than passion and it’s been a good CHASE, you can bank on that.“

Splashs Twitter-Account

Klar, jede muss ihre Prioritäten so setzen, wie sie sich richtig anfühlen. Ein bisschen schade finden wir doch, dass Splash, die inzwischen in Los Angeles lebt, den Profit der Passion vorzieht. Sie hatte so, so viel Potenzial …

Geboren am 27. November 1987 im nigerianischen Bundesstaat Enugu, entdeckt Genevieve Nwadinma Ogbuewu schon früh ihr Faible für HipHop. Dabei präferiert sie anfangs nicht unbedingt die leichteste Kost: Die Tür zu den wunderbaren Rap-Welten treten ihr Bone Thugs-N-Harmony auf. Später entdeckt sie Jay-Z und Moto9, der ebenfalls nigerianische Wurzeln hat.

Mit dem Schulabschluss in der Tasche, wechselt Splash den Bundesstaat: An der Ebonyi State University studiert sie Englisch, ihre Rap-Texte verfasst sie allerdings häufig auf Igbo, einem im Südosten Nigerias sehr verbreiteten Idiom.

Spätestens nach ihrem Song „Church Agbasa“ ist Splash in ihrer Heimat bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Sie kooperiert mit zahllosen bekannten nigerianischen Künstler:innen. Eine Labelheimat findet sie bei August Pee Entertainment, wo sie sich bestens aufgehoben fühlt: „Ich arbeite hier mit Menschen zusammen, die mich verstehen“, freut sie sich. „Die Chemie stimmt einfach, hier gehöre ich her.“

Splash macht rasant Karriere, erarbeitet sich in kürzester Zeit einen Ruf als Rapperin, Sängerin, Songwriterin, krasse Live-Performerin und obendrein, obwohl sich manche über ihr burschikoses Auftreten die Mäuler zerreißen und sie als „Tomboy“ abstempeln, als Model.

Trotz ihrer offensichtlich zahlreichen Talente lodert Splashs Feuer leider nur kurz. 2017, eigentlich war es da schon sehr ruhig um sie geworden, funkt sie mit „I’m Done“ noch einmal ein Lebenszeichen in die Welt. Obwohl es in den Track eigentlich um eine Abrechnung mit einer verflossenen Beziehung geht, erweist sich der Titel als prophetisch: Musikalisch kommt nichts mehr nach.

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Splash lebt inzwischen in Los Angeles und jagt unter der Sonne Kaliforniens statt des Ruhms den Dollar. Das bedauern wir zwar, wir zweifeln aber keine Sekunde daran, dass sie auch auf diesem Gebiet erfolgreich sein wird.

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